Neues Schwesternhaus soll „Keimzelle“ auf dem Ordensgelände der internationalen Gemeinschaft werden

 

Münster. Die Franziskanerinnen, Münster St. Mauritz, überlassen ihre Zukunft nicht dem Zufall. Seit einiger Zeit planen sie einen Neubau für Schwestern, Apartments für Gäste und einer Kapelle auf dem Ordensgelände.

 

Die Ordensgemeinschaft hat das Datum des 1. Spatenstichs nicht zufällig gewählt. Der 4. Oktober ist der Tag des Hochfestes des Hl. Franziskus, des Patrons der Ordensgemeinschaft. An diesem 4. Oktober 2018 wird besonders gefeiert, liegt er doch im 175. Jubiläumsjahr dieses Frauenordens, der am 2.7.1844 in Telgte von Pater Christoph Bernsmeyer gegründet wurde.

 

Mit dem neuen Konventsgebäude, dessen Projektarbeitstitel „Neues wächst“ lautet, soll, so Schwester M. Herbertis Lubek, Provinzoberin der Deutschen Provinz, eine neue „Keimzelle“ auf dem Ordensgelände für die internationale Gemeinschaft entstehen. Einerseits soll es ein Neuanfang für die Gemeinschaft sein und andererseits ein Rückzug aus dem bisherigen Mutterhaus bei einer immer kleiner werdenden Ordensgemeinschaft.

 

Die Schwestern möchten bisher gegangene Wege weitergehen und Neues beginnen. Die Gastfreundschaft soll weiter ausgebaut werden und die Schwestern möchten neue Wege finden, um das Leben im Glauben zu teilen. Sie heißen Frauen willkommen als neue Mitglieder der Ordensgemeinschaft, sowie neue Mitglieder in ihrer assoziierten Gemeinschaft „Weggemeinschaft“. Die Ordensgemeinschaft ist offen, neue Wege der Zugehörigkeit zu suchen.

 

Die Schwesternkongregation war seit jeher daran interessiert, auch neue Felder zu beschreiten und unterstützte von Beginn an beispielsweise das Hospiz zum hl. Franziskus in Recklinghausen. Daneben ist die Ordensgemeinschaft mit drei Ordensschwestern in Berlin vor Ort mit dem Tauwerk e.V., einem ambulanten Hospizdienst. In 1998 wirkte die Ordensgemeinschaft initiierend an der Gründung der Johannes-Hospiz Münster GmbH mit. Auch sind zurzeit noch einige wenige Schwestern in verschiedenen Konventen in Westfalen und darüber hinaus in seelsorglicher und hauswirtschaftlicher Mission tätig, so z.B. in der KZ-Gedenkstätte Esterwegen oder im Gastkloster San Damiano in Kiel.

Bei vielen unbekannt, aber bei vielen sozial benachteiligten Menschen geschätzt und sehr beliebt, ist die Elisabeth-Oase in Münster, die 1994 eröffnet wurde. Von montags bis freitags bieten die Schwestern hier Bedürftigen ein günstiges Frühstück an. Damit ist die Elisabeth-Oase schon seit über 20 Jahren ein Ort gelebter franziskanischer Geschwisterlichkeit und Gastfreundschaft.

 

Zur Feier des Hochfestes des Hl. Franziskus wurde auf dem Ordensgelände offiziell der neue Name der Straße „Franziskusweg“, die von der Andreas-Hofer-Straße zum Neubau des Schwesternkonventes führt, enthüllt und die Straße eingeweiht. Zum Zeichen der Hoffnung wurde anschließend im Mutterhausgarten ein Apfelbaum der alten, erhaltenswerten Obstsorte, der „Schöne von Boskoop“ gepflanzt.