Franziskanerin werden

Wenn die Ideen des heiligen Franziskus Sie tief im Inneren berühren und sich ein spirituelles Leben in Gemeinschaft „richtig“ anfühlt, gilt es herauszufinden, welches Ihr Weg sein könnte. Dabei unterstützt Sie unsere Berufungsbeauftragte, die Sie alles, aber auch alles fragen können.
Einen kleinen Überblick gibt Ihnen der folgende „Werdegang einer Franziskanerin“, weiter unten haben wir ein paar typische Anliegen thematisiert.

Der Weg in die Ordensgemeinschaft

  1. Sie verspüren den Ruf in unsere Gemeinschaft. Unsere Berufungsbeauftragte beantwortet gern Ihre Fragen.
  2. Sie möchten in die Ordensgemeinschaft eintreten. Ziel der Kandidatur ist ein gegenseitiges Kennenlernen, währenddessen Sie zu einer Entscheidung finden. Sie leben tage- und phasenweise bei uns im Konvent.
  3. Sie möchten Ordens- und Gemeinschaftsleben noch näher kennenlernen. Als Postulantin leben Sie schon im Konvent, gehen jedoch noch Ihrem Beruf nach.
  4. Es ist für Sie stimmig. Bei der Aufnahme in das Noviziat erhalten Sie in einer liturgischen Feier den Ordensnamen, das kirchliche Stundenbuch, Regel und Konstitutionen unserer Gemeinschaft und auf Wunsch das Ordenskleid. Es folgt die zweijährige vertiefende Noviziatsausbildung, in der Sie Geist, Tradition und Charakter der Gemeinschaft verinnerlichen.
  5. Sie möchten sich binden. Das Juniorat beginnt mit der ersten Profess, in der Sie sich Gott in den Gelübden ehelose Keuschheit, Armut und Gehorsam weihen und sich auf Zeit an unsere Gemeinschaft binden.
  6. Es soll für immer sein. Die nächsten (mindestens) fünf Jahre führen zur Ewigen Profess, in der sich die Schwester dann für immer an Gott und unsere Gemeinschaft bindet.

Typische Anliegen interessierter Frauen

Wer kann Franziskanerin werden?

Frauen, die katholisch sind und sich zu einem Leben als Ordensfrau in unserer franziskanischen Gemeinschaft berufen fühlen.

Was ist das Besondere an den Franziskanerinnen von St. Mauritz? Was macht sie aus?

Die Franziskanerinnen von Münster St. Mauritz verpflichten sich zu einem einfachen Lebensstil in Gemeinschaft.
Ihr Fokus liegt auf den Werten Umkehr, Kontemplation, Armut und Demut.

Mehr darüber, wie wir leben, erfahren Sie im gleichnamigen Bereich unserer Homepage.

Bleibe ich lebenslang in dem Konvent, wo mein Weg begonnen hat?

Nein, wir Franziskanerinnen können grundsätzlich überall unseren Dienst tun.

„Als Postulantin leben Sie schon im Konvent, gehen jedoch noch Ihrem Beruf nach.“ Wie ist das zu verstehen?

Das heißt, die Postulantin geht vom Kloster aus zur Arbeit. Dies kann entweder ihre bisherige Stelle sein oder eine neue Arbeit, die ihren Fähigkeiten entspricht und zur Ordensgemeinschaft passt. Die Idee ist, dass die Frau eine Perspektive hat, falls ein Leben in unserer Gemeinschaft sich doch nicht als das Richtige erweist.

Was ist mit weltlichem Besitz? Wann entsage ich dem und was geschieht damit?

Den weltlichen Besitz geben wir mit den ersten Gelübden ab. Dabei steht der künftigen Juniorin frei, ob sie ihr Eigentum dem Orden übergibt, einer Organisation spendet, der Familie schenkt oder Gegenstände einlagert.

Das Entgelt, welches die Ordensfrau für ihren Einsatz bekommt, geht auf ein Gemeinschaftskonto der Provinz.

Die Provinzverwaltung wiederum überweist jedem Konvent Geld für den Lebensunterhalt der Schwestern.

Was geschieht während der vertiefenden Noviziatsausbildung?

Im ersten Jahr des Noviziats konzentriert sich die Schwester vollständig auf das Ordensleben. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem sie ihre frühere Tätigkeit aufgibt oder sich freistellen lässt.

Im zweiten Jahr lernt sie Arbeit, Gebet, Gemeinschaft und Freizeit zu verbinden. Nach dem Noviziat schauen wir gemeinsam, welche Aufgabe die Schwester langfristig innerhalb der Gemeinschaft übernehmen kann. Entweder ist dies die zuvor ausgeübte Tätigkeit oder sie lernt einen neuen Beruf.

„Auf Wunsch das Ordenskleid.“: Das Habit ist bei den Franziskanerinnen vollkommen freiwillig?

Ja, eine Ordensschwester könnte, wenn Sie möchte, auch Alltagskleidung tragen.

Welche Regeln und Einschränkungen gelten in Bezug auf die Verbindung zur Familie?

Der familiäre Kontakt ist von Schwester zu Schwester unterschiedlich. Eine gute Verbindung ist durchaus gewünscht. Jede Schwester hat pro Jahr eine Woche Heimaturlaub.

Wie komme ich zu meiner Aufgabe, meinem Dienst?

Dies geschieht in Absprache mit der Leitung der Ordensgemeinschaft und richtet sich nach der Begabung der jeweiligen Frau. Außerdem schauen wir, wie es zu unserem heilenden Dienst passt und wo es Einsatzmöglichkeiten gibt.

Kann ich eigentlich als (angehende) Ordensschwester noch einen sinnvollen Beruf lernen, zum Beispiel Altenpflege?

Ja, das ist möglich.

Es wollen ja nicht mehr so viele Frauen Ordensschwester werden. Mit wem kann ich mich austauschen?

Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu verbinden und auszutauschen – sowohl innerhalb der franziskanischen Familie als auch mit Angehörigen anderer Gemeinschaften, zum Beispiel im „Stadtnoviziat“ des Bistums Münster!