Impuls zum Franziskusfest
In diesem Jahr feiern wir das Franziskusfest in einer Zeit, die uns sehr einschränkt. Noch immer gibt es keine Entspannung bezüglich der Ausbreitung des Corona-Virus.
Nicht nur die Brandherde in Kalifornien und anderen südlichen Ländern, sondern die politischen Krisenherde auf der ganzen Welt, die Flüchtlingsdramen, die Unterdrückungen, Ungerechtigkeiten und Übergriffe gegen jene, die sich nicht wehren können erschüttern uns. Wir leiden unter der derzeitigen Situation unserer Kirche und bitten um die Führung durch Gottes heiligen Geist.
In diese Zeit hinein fällt nun unser Franziskusfest und wir wissen uns in all unseren Anliegen dem heiligen Franziskus verbunden.
Dieses oben gezeigte Bild hängt in einem Raum bei uns im Mutterhaus und zeigt:
- Diese gütig blickenden, klaren, nach innen gerichteten und doch den Betrachter ausschauenden Augen- sehend, durchdringend, erkennend, überzeugend.
- Die großen, offenen, hörenden Ohren, die die Melodie des Lebens, der Schöpfung aufnehmen, leise, behutsam.
- Der geschlossene, lächelnde Mund, verschmitzt schmunzelnd, verspielt, verschwiegen, ein Mund der leisen Worte.
Franziskus spricht an, nicht allein durch Worte und Taten, sondern vor allem durch sein Sein.
Bei der Betrachtung des Bildes kamen mir Worte des heiligen Franziskus in den Sinn, mit denen er seine Brüder aufmuntert und ihnen Mut machen wollte. Ich finde, sie passen gut in die jetzige Zeit.
Franziskus sagt:
Wo Liebe ist und Weisheit, da ist nicht Furcht noch Unwissenheit.
Wo Geduld ist und Demut, da ist nicht Zorn noch Verwirrung.
Wo Armut ist und Fröhlichkeit, da ist nicht Habsucht noch Geiz.
Wo Ruhe ist und Betrachtung, da ist nicht Aufregungen und unsteter Geist.
Wo die Furcht des Herrn ist, sein Haus zu bewachen, da kann der Feind keinen Ort zum
Eindringen finden.
Wo Erbarmen ist und Verzicht, da ist nicht Übermaß noch Verhärtung.
In diesem Sinne wünschen wir allen ein frohes, gesegnetes und gesundes Franziskusfest.
Im Gebet verbunden
Schwester M. Herbertis Lubek, Provinzoberin