28.09.2019
Christlich-islamisches Begegnungsfest

„Eine bereichernde Begegnung“

Christlich-islamisches Begegnungsfest lockt 100 Besucher in die Meerwiese

Münster (pbm). Ungefähr so könnte es gewesen sein, als sich vor 800 Jahren der Heilige Franziskus mit dem Sultan al-Kamil in Damiette am Nil getroffen hat: orientalische Klänge, tanzende Derwische, unbekannte Gerüche, Gebetsrufe, wohlschmeckende fremdartige Speisen – und dazwischen immer wieder Gespräche über „Gott und die Welt“. Die Pfarrei St. Franziskus in Münster hatte am 28. September gemeinsam mit mehreren islamischen Moscheen und christlich-islamischen Initiativen zu einem Begegnungsfest in die Meerwiese eingeladen.

 

Die Teilnehmenden zeigten sich fasziniert von den endlosen Drehungen des Tänzers zu den Klängen eines gesungenen Gebets.

 

Knapp 100 Menschen schlüpften gewissermaßen in die Rollen des Heiligen Franziskus und des Sultans und ließen sie so wieder lebendig werden. Es gab Gesprächskreise für Männer und Frauen, Informationen über Seelsorge im Krankenhaus, arabische Sprach-Häppchen, das interreligiöse Quiz einer Jugendwohngruppe und einen Kalligraphie-Crashkurs. Man konnte den „Sufi-Orden“ in Münster, eine Strömung im Islam mit starker spiritueller Orientierung, kennenlernen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen christlichen und muslimischen Orden herausfinden. Eingerahmt wurden die Angebote von der Ausstellung „Jesus im Koran“, von der Musik eines islamischen „Naschied-Chors“ und von gemeinsamen Gebeten.

„Ein wunderschönes Erlebnis! Diese Begegnung ist so bereichernd“, meinte Franz Bolle, einer der Teilnehmenden. Ehefrau Rita ergänzte: „Ich hätte gar nicht gedacht, dass es schon so viel an gelungenem Dialog auch in unserer Nachbarschaft gibt.“ Die Begegnung wird weitergehen: Schon am Donnerstag, 3. Oktober, lädt die Ditib-Moschee am Bahnhof ein zum „Tag der Offenen Moschee“.

Foto: Andreas Rehm